English Pointer
Leserbriefe
Meinungen und Tipps von unseren Besuchern
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich lebe seit etwa 16 Jahren mit English Pointern in der Familie, weiters
haben alle meine Hunde immer eine Spezialausbildung als Rettungs- und /oder
Therapiehunde gehabt. Somit kann ich, glaube ich, von mir behaupten, etwas
Erfahrung mit dieser wunderbaren und sehr speziellen Hunderasse zu haben.
Mir ist beim Durchlesen Ihrer Website aufgefallen, dass Sie beim Thema
Ernährung etwa 450 g Fleisch, 200 g Reis oder Nudeln und 200 g Gemüse pro
Tag angegeben haben. Würde ich meine Pointer so unzureichend ernähren,
hätten sie wahrscheinlich nicht lange überlebt, und wären elend verhungert.
Der Pointer hat ein so extrem hohes Bewegungsbedürfnis, dass er auch sehr
viel fressen kann, OHNE dick zu werden.
Einen Pointer dick zu kriegen, ist ein echtes Kunststück.... Man müsste ihm
schon jegliche Bewegung verbieten und ihn niemals von der Leine lassen.
Also die Information, dass der Pointer eine Rasse ist, welche zum Dick
werden neigt, ist, ich muss leider darauf hinweisen: FALSCH!
Ganz im Gegenteil ist ein Pointer ein in der Erhaltung ausgesprochen teurer
Hund, da er sehr viel hochwertiges Futter braucht.
Wird der Pointer artgerecht gehalten, dann braucht er etwa 600 g bis 800g
Fleisch pro Tag plus Reis oder Nudeln, wobei Nudeln im Sommer manchmal zu
Durchfall führen können. Reis geht immer, gute Erfahrungen habe ich auch mit
gekochtem Naturdinkel gemacht. Die Portion Gemüse kann ruhig roh sein,
besonders gern genommen werden geraspelte Zucchini, Karotten, Gurken oder
auch gekochte Erbsen oder Mais.( Sind die Temperaturen im Winter sehr
niedrig, kann sich die notwendige Futtermenge sogar erhöhen, da der Pointer
dann sehr viel Energie braucht.
Zur Abwechslung kann auch pro Mahlzeit 400 g Hüttenkäse gemischt mit einem
rohen Ei, und mildem Beerenobst, z. B. Himbeeren gegeben werden.
Säurearmes Obst, wie Himbeeren oder auch Melone (Wasser und Zucker melone)
oder Birne wird gerne zwischendurch genascht (geht bei hohen Temperaturen
auch mal als Leckerli).
Meine Pointer haben sich sogar Banane angewöhnt, da mein Pferd gerne Bananen
frisst, und die Hunde dasselbe haben wollten.... Ja, ja, der Futterneid:)
Es empfiehlt sich, den Pointer zweimal täglich zu füttern, damit die auf
einmal aufgenommene Futtermenge nicht zu groß ist.
Diese Hunderasse ist lebhaft und viele Jahre verspielt, deshalb ist auch ein
bis zum Platzen voller Magen nicht gesund.
Trockenfutter ist aus demselben Grund nicht so ideal,da es im Magen stark
aufquillt, und kommt auch dem differenzierten Geschmack des Pointers nicht
entgegen.Eine weitere Eigenheit dieser Hunde ist, dass sie mitunter stark
Kalk- oder Eisen- haltiges Wasser verschmähen und zu wenig trinken, was sehr
schädlich für die Nieren ist.(Dies ist mir auf Reisen oft aufgefallen) Ich
nehme an, dass das mit dem sehr feinen Geruchssinn dieser Hunde zu tun hat.
Ein Schluck Buttermilch oder ein Esslöffel Joghurt ins Trinkwasser können
das Problem beheben, wenn man nicht die Möglichkeit hat, Regenwasser zu
sammeln, oder einen sauberen Bach oder Teich im Garten hat..
Ich finde, dass man weiters dringend darauf hinweisen sollte, dass der
Pointer ein sehr differenziertes und kognitives Denkvermögen hat.Damit ist
er für viele Spezialaufgaben erstklassig. Als Therapiehunde eingesetzt,
hatte ich mit meinen Pointern wunderbare Erfolge in Schulklassen, da Pointer
sehr viel Ruhe ausstrahlen, und nicht diese hektische Hyperaktivität mancher
Golden Retriever haben. Flächensuche bei der Rettungshundearbeit braucht man
ihnen nicht erst beibringen, das machen sie automatisch.Ebenso bringt der
Pointer große Begeisterung für Mantrailing und Sportfährtenarbeit mit. Damit
kann man auch ihren Jagdtrieb unter Kontrolle halten.
Ebenso ist es ausgesprochen wichtig zu erwähnen, dass der Pointer ein so
hochsensibles Wesen hat, dass er KEINESFALLS grob behandelt werden
darf.Behandelt man ihn grob, stellt er die Mitarbeit ein! Dinge, die er
nicht kennt,oder versteht, können ihn verängstigen,... bei lauten Geräuschen
ist es durchaus möglich, dass er Angst zeigt, weil er diese nicht kennt bzw
einordnen kann.Ein Test auf Schussfestigkeit, wie er noch oft von Jägern
gemacht wird, könnte bei einem sensiblen Pointer ein absoluter Reinfall
werden.
Es ist jedoch mit etwas Geduld und guten Leckerlies (gebratene
Hühnerherzen und -Leber, Käsestückchen, etc) leicht möglich, dem Pointer
klarzumach en, dass laute Geräusche und Knallereien etwas durchaus Positives
sind. Das geht soweit, dass der auf diese Art trainierte Hund vollständig
gelassen bleibt, auch wenn in der Nähe ein Feuerwerk abgehalten wird.
Alles was dieser Hund in seinem Gehirn richtig zugeordnet hat, damit kann er
umgehen.
Durch dieses klare Denken ist er zu für einen Hund wirklich geistigen
Höhenflügen fähig .
Ein Mensch, der von einem Hund lediglich Gehorsam verlangt, und hart und
brutal trainiert, sollte sich von einem Pointer tunlichst fernhalten.
Diese Hunde verlangen einen Menschen, welcher differenziert
kommuniziert,eine in sich gefestigte Persönlichkeit ist, Ruhe ausstrahlt,
aber keinerlei Härte.
Das extrem hohe Schmusebedürfnis ist auch eine Eigenheit dieser Rasse.
Zum Thema Pflege könnte man noch erwähnen, dass es sehr hilfreich ist, etwa
alle etwa 14 Tage das seidige Fell sanft mit einem sogenannten Furminator
zu behandeln, der die abgestorbenen Haare entfernt,was den Glanz des Felles
erhöht,... Ausserdem haaren die Hunde dann fast überhaupt nicht mehr.
Ich hoffe , Ihnen mit diesen Infos gedient zu haben und
verbleibe mit freundlichen Grüßen
Carmen W.
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